Mit den Auswirkungen der medialen Transformation auf das berufliche Umfeld der Redaktionen hat sich die Otto Brenner Stiftung in einer aktuellen Studie beschäftigt. Diese zeigt auf, dass der digitale Wandel in Verbindung mit ökonomischen Zwängen viele Beschäftigte in Medienunternehmen stark belastet. Was kann die Medientechnik hierbei leisten, um die Arbeitssituation zu verbessern?
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Medien im Wandel: Druck auf Redaktionen steigt
Natürlich betrifft die digitale Transformation alle Wirtschaftsbereiche, die Medienbranche jedoch früher und umfassender als andere. Zwar gaben die befragten Mitarbeitenden aus den Redaktionen mehrheitlich an, die digitalen Formate hätten ihre wahrgenommene Arbeitssituation verbessert, doch gleichzeitig prangerten sie die stark gewachsene Arbeitsverdichtung an, die durch Crossmedia entstehe. Außerdem haben sich viele Medienhäuser einen Sparkurs auferlegt, was auch in den Redaktionen spürbar wird. Schwer wiegt auch der teilweise Verlust der Stellung als „Gatekeeper“ in der Gesellschaft, die der Journalismus durch die neuen Medien erfahren musste.
Dieser Druck aus technischer, ökonomischer und gesellschaftlicher Sicht führe laut der Befragten zu einem Verlust von Qualität (48 Prozent), Bedeutung (50 Prozent), Renommee (84 Prozent) und Attraktivität (66 Prozent) des Journalismus.
Vorgehensweise der Studie und Download
Im Rahmen der Studie wurden 20 hauptberuflich tätige Journalistinnen und Journalisten aus verschiedenen Mediensegmenten befragt. Die hierdurch gewonnenen Erkenntnisse wurden anschließend in einer Online-Befragung überprüft.
Die Studie steht kostenfrei zum Download auf der Website der Otto-Brenner-Stiftung zur Verfügung.
Arbeitsbedingungen für Journalisten im Stresstest: Welche Schlüsse lassen sich für die Medientechnik ziehen?
Die Produktion des Contents für verschiedene Formate erfordert von Journalisten heute unter anderem auch viel mehr technisches Verständnis; und die Arbeitsanforderungen dürften auch in Zukunft weiter steigen. Die Medientechnik kann diesen Wandel nicht aufhalten, aber sie hat Einflussmöglichkeiten auf verschiedenen Ebenen, zum Beispiel indem sie:
- Die Benutzerfreundlichkeit bei der Entwicklung in den Fokus rückt, um so Berührungshemmnisse gegenüber technischen Neuerungen weiter abzubauen und auch ältere Mitarbeitende bei der Transformation mitzunehmen.
- Schulungs- und Trainingskonzepte entwickelt, die Medienunternehmen bei der digitalen Transformation auch längerfristig begleiten können.
- Die Redaktionen durch Automatisierung von Routineaufgaben entlastet und so mehr Zeit für die Recherche anspruchsvoller Themen freimacht.
Die Medientechnik kann also an vielen unterschiedlichen Punkten ansetzen, um einige der negativ empfundenen Auswirkungen der digitalen Transformation für die Redaktionen zumindest abzufedern.
-AB
Bild: Gerd Altmann, Pixabay