Interaktive Grafik: Im Garten der Lüste

Ein besonders gut gelungenes Beispiel für die neue Generation interaktiver Grafiken und Videos ist das "Relaunch" des Triptychons "Der Garten der Lüste" von Hieronymus Bosch. Die interaktiv und multimedial ausgelegte Grafik zeigt exemplarisch, welche Potentiale für Dokumentation und auch journalistischer Berichterstattung ("Storytelling") dem Medium innewohnen.

Der Leser kann das Triptychon über interaktive "Hotspots" mit Zusatzinformationen zu dem jeweiligen Bildausschnitt selbständig erkunden oder einer "Guided Tour" mit hinterlegtem Audio folgen.


Welch ein Unterschied: Herkömmlich könnte man versuchen sich das Werk durch lineares Lesen, beispielsweise über den Wikipedia-Eintrag, zu erschließen oder eben, indem man sich mit den Funktionen der interaktiven Grafik in die Interpretation des (gesellschaftskritischen) Gemäldes vertieft.

Was man bei der Erkundung des Meisterwerks allerdings mitbringen sollte, ist etwas Zeit und vor allem Muße. Entschleunigung ist angesagt. Das Medium erfordert einen deutlich anderen Erkundungs-Rhythmus als das übliche Herumgeklickse.



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