Der Kinobesucher 2012

Seit mittlerweile 21 Jahren veröffentlicht die Filmförderungsanstalt FFA ihre Studien über die Struktur des Kinobesuchs und die Entwicklung im Besucherverhalten. Seit 2004 werden die Zahlen in Form einer Präsentation herausgegeben. Diese stützt sich auf das Individualpanel Media*Scope der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), dessen Ergebnisse die FFA im Hinblick auf die filmwirtschaftlichen Daten ausschließlich erworben hat. Das Panel umfasst 25.000 Teilnehmer und steht repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 10 Jahren. Nicht erfasst werden durch das Panel Kinder unter 10 Jahren, ausländische Bürger sowie Personen, die ständig auf Reisen sind oder deren Bewegungsfreiheit vorübergehend eingeschränkt ist. 2012 wurde Media*Scope methodisch überarbeitet und alle Daten ab 2007 rückwirkend neu berechnet. Aus diesem Grunde kann es zu geringfügigen Abweichungen mit den Werten vorangegangener Publikationen kommen. Die FFA hat die Studie auch inhaltlich überarbeitet. Die Auswertung stellt weiterhin die allgemeine Entwicklung im Kino dar. Ergänzend dazu erfolgen Analysen hinsichtlich soziodemografischer Merkmale sowie eine Betrachtung einzelner kino- und filmspezifischer Informationen. Der Kinobesuch deutscher Filme und 3D-Filme wird erstmals in eigenständigen Studien vorgelegt.

  • Das Jahr 2012 lockte 5% mehr Besucher in die Kinos als 2011. 8% mehr Umsatz konnten die Kinos  durch Kinoticketerlöse erwirtschaften. Dabei erzielte der Kinomarkt laut GfK mit rund 1.027 Mio. € das  beste Ergebnis seit Datenerhebung. • Der durchschnittliche Eintrittspreis für einen Kinobesuch lag bei 7,76 €.
  • Die Kinobesucher waren auch in 2012 affin für Blockbuster. 28 Filme erreichten in 2012 mehr als 1 Million Besucher.
  • Erfolgreichster Film war mit 8,9 Mio. Besuchern "Ziemlich beste Freunde". Die erfolgreichste deutsche Produktion war "Türkisch für Anfänger" auf dem zehnten Platz mit 2,4 Mio. verkauften Kinotickets.
  • Vier deutsche Produktionen waren 2012 Besuchermillionäre.
  • Unter den TOP 10 des Jahres 2012 befanden sich drei 3D-Filme.
  • Den größten Besucheranteil stellten auch 2012 die 20- bis 29-Jährigen mit 23%. Jugendliche bis 19 Jahre und die 40- bis 49-Jährigen machten je 19% der Kinobesucher aus.
  • Im Zeitverlauf der letzten sechs Jahre ist die Zahl der 20- bis 29-Jährigen Kinobesucher jedoch um 7% zurückgegangen. Bei den 10- bis 19-Jährigen ist ein Rückgang von 14% zu verzeichnen.
  • Die Altersgruppen ab 50 Jahren sind im gleichen Zeitraum kinoaffiner geworden. Im Vergleich zu 2007 lösten die 50- bis 59-Jährigen in 2012 50% und die Generation 60+ sogar 64% mehr Tickets. Dabei stellten diese Altersgruppen nur 23% des Gesamtkinobesuches.
  • Das Kinopublikum bleibt weiterhin weiblicher (53%), jedoch ist der Männeranteil 2012 erstmals seit 2007 wieder angestiegen.
  • Der Kinobesuch stieg in 2012 im Vergleich zum Vorjahr in den Altersgruppen 30+ Jahre an, besonders stark jedoch bei den 50- bis 59-Jährigen (+29%) und der Generation 60+ Jahre (+18%). Nur bei den Jugendlichen unter 19 Jahren waren Verluste von 15% zu verzeichnen.

Die Studie enthält noch eine Reihe weiterer interessanter Informationen hinsichtlich demographischer und kinospezifischer Angaben der Kinobesucher. Alle Daten sind auch grafisch hervorragend aufbereitet. Die Studie ist als PDF-File aus dem Internet herunterladbar. (FFA/bol)

Autor:
bol