Status und Ausblick der Anforderungen an die Kamera-technologie in Live‐Produktionen

KLAUS WEBER EXECUTIVE PROFILE

Director, Cameras Product Line Management  

Klaus Weber ist für das Produktmanagement der Kameralösungen und -technologien von Grass Valley verantwortlich. Dazu gehören alle LDX-Kamerasysteme, die in einer breiten Bereich von Broadcast-Anwendungen eingesetzt werden. Klaus Webers Erfahrung umfasst zahlreiche technische und kommerzielle Funktionen im Bereich der Broadcast-Kameras, er verfügt über mehr als 38 Jahre Branchenerfahrung, wobei er sich in den letzten 27 Jahren auf verschiedene Marketing- und Business Development Funktionen für die Kamerafabrik von Grass Valley in Breda, Niederlande, konzentriert hat.

Er ist Mitglied von SMPTE und FKTG und hat ein Patent auf dem Gebiet der Bildverarbeitungstechnologie erhalten. Er ist Autor mehrerer technischer Artikel und White Papers, die sich mit verschiedenen kamerabezogenen Technologien und Themen befassen. Darüber hinaus hält er regelmäßig Vorträge auf Fachkonferenzen, Tagungen und Branchenveranstaltungen in aller Welt.

Kurzfassung des Vortrags No. 36


Nachdem UHD in immer mehr Live Produktionen die bisherigen HD-Standards als Produktionsformat ersetzt hat, stellt sich die Frage, wohin entwickeln sich die Anforderungen an die Kameratechnologie in den kommenden Jahren?
Multistandardproduktionen, die unter anderem HDR und SDR oder auch UHD und HD Signale gleichzeitig und in bestmöglicher Qualität verarbeiten müssen, stellen spezifische Anforderungen sowohl an die Kamerasysteme als auch an die Arbeitsabläufe.
Darüber hinaus gibt es noch einige Lücken in der vollständigen UHD-Produktionskette zu schliesen. Dazu gehören z. B. die Superzeitlupenanwendungen, die heute noch überwiegend in HD ausgeführt werden und in UHD hochkonvertiert werden. Für eine vollständige UHD Produktion, ohne Kompromisse in der Bildqualität müssen diese jedoch in einem nativen UHD Format ausgeführt werden.
Neben den typischen Herausforderungen an die Kameratechnologie wie die Beibehaltung oder gar Verbesserung der Signalqualität bei einer gleichzeitigen Verkleinerung der Pixel auf den Sensoren ergebenen sich deutlich erweiterte Herausforderungen an die Einbindung der Kamerasystem in die Produktionsumgebung.
Durch den Übergang von traditionellen seriell digitalen Signalinfrastrukturen hin zu zukunftssicheren IP-Infrastrukturen ergeben sich neue Anforderungen, aber auch Möglichkeiten für flexiblere Arbeitsabläufe und eine verbesserte Ausnutzung der vorhanden Ressourcen. 
Gerade auch Remoteanwendungen sind auf eine flexible und dezentrale IP-basierende Produktionsumgebung angewiesen, und in einigen Bereichen bieten darüber hinaus Cloudanwendungen eine Perspektive für eine optimale Lösung für diese Anwendungen.
Im Vortrag werden die verschiedenen Herausforderungen an die Kameratechnologie mit einem Fokus auf Live-Produktionen erläutert und Lösungsmöglichkeiten skizziert.