G. Lütteke: Als sich das digitale Fernsehen anschickte, Realität zu werden, und die Welt von immer neuen Pilotversuchen mit unterschiedlichsten Diensten, Inhalten und Techniken erfuhr, war bei vielen Autoren eine Horrorvision beliebt. Sie gipfelte darin, daß sich die von Bequemlichkeit verwöhnten TV-Zuschauer in Zukunft gleich mit einem ganzen Stapel von Set-Top-Boxen ausrüsten müßten, um einen angemessenen Teil der angebotenen neuen digitalen Dienste empfangen zu können. Wie wir heute wissen, scheiterte ein Großteil der Pilotversuche schon im Ansatz, und die Entwicklung des digitalen Fernsehens verlief in sehr viel nüchterneren Bahnen. Dennoch war das Gespenst der vielen Set-Top-Boxen niemals ganz gebannt. Auch im DVB-Projekt sah es lange so aus, als wenn man bei Set-Top-Boxen zu keinem gemeinsamen Konzept kommen könnte. Mit den Arbeiten an der Multimedia Home Plattform (MHP) ist nun auch hierbei ein Durchbruch gelungen. Wie es dazu kam, was die Ziele sind und warum es kaum schneller und anders gehen konnte, versucht dieser Beitrag zu hinterleuchten.
