30. FKTG Fachtagung zeigt technologische und strategische Innovationen für Film, TV und Streaming

FKTG Fachtagung 2024 in Mainz

Insgesamt über 300 Fachleute aus dem technischen Umfeld der Medienbranche zog es vom 3. bis 5. Juni in die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt zur 30. Fachtagung der FKTG Gesellschaft für elektronische Medien e. V. (FKTG). Auf dem Programm im Business-Center „Alte Waggonfabrik“ standen nicht nur technologische Neuerungen für Bewegtbildmedien, sondern auch strategische Überlegungen rund um Nachwuchsförderung, den Umgang mit dem Fachkräftemangel sowie rechtliche Rahmenbedingungen für Medienschaffende.

 


 

Die 30. FKTG Fachtagung im "After Show Video"

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Ein kurzes "After-Show Video" finden Sie => Hier geht es zum Video

 


 

Programm der 30. FKTG Fachtagung

Zum vollständigen Vortragsprogramm inklusive Präsentation der Vorträge geht es hier.

=> zur Programmübersicht

 


 

Mainz als Medien- und Technologiestandort

Zur Eröffnung sandten sowohl der Minister für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung des Landes Rheinland-Pfalz, Alexander Schweitzer, als auch der Oberbürgermeister der Stadt Mainz, Nino Haase, eine Videobotschaft an die Teilnehmenden. Beide betonten die Bedeutung von Mainz als Medienstandort „von Gutenberg über den SWR bis hin zum ZDF“ und die Offenheit der Stadt auch für Technologien jenseits von Biotechnologie und Life Science.

 

Minister Alexander Schweizer beim Videogruß

Minister Alexander Schweitzer sandte einen Videogruß

Im dritten Video-Grußwort ging Dominique Hoffmann, stellvertretende Vorsitzende der Produktions- und Technik-Kommission der ARD (PTKO) und FKTG-Vorstandsmitglied, auf die Vielseitigkeit der heutigen Medienbranche ein. Denn bedingt durch den disruptiven Wandel mit neuen Formen der Mediennutzung und tiefgreifenden Veränderungen und Weiterentwicklungen im Bereich der Technologie, stehen Medienunternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette vor einer Vielzahl von Herausforderungen, aber auch Chancen für neue Geschäftsmodelle.

Preise für Volumetric Scanning und 3D Human Body Reconstruction

Auch in diesem Jahr ehrte die Gesellschaft Personen und Projekte mit herausragenden Leistungen im Bereich der Medientechnologie. In diesem Jahr ging der Innovationspreis für Medientechnologie in der Informationstechnik an das Team des Fraunhofer Heinrich-Hertz-Instituts, Decai Chen, Peter Eisert, Ingo Feldmann, Arne Finn, Anna Hilsmann, Peter Kauff, Wieland Morgenstern, Ralf Schäfer, Oliver Schreer, Marcus Zepp, für  die Entwicklung der 3D Human Body Reconstruction (3D HBR) als einer Basistechnologie für das Volumetric Scanning.

 

FKTG Fachtagung 2024: Die Preistragenden

Gruppenbild der Preistragenden (v.l.n.r.): Prof. Dr. Ulrich Reimers, Dr. Lucca Richter, Maike Kaiser, Sven Bildung von der Heide, Benjamin Brand, Sonja Langhans, Ingo Feldmann, Dr. Lucien Lenzen, Prof. Dr. Rainer Schäfer.

Die Oskar-Meßter-Medaille ging an Sven Bliedung von der Heide, Mitbegründer der im Jahr 2018 gegründeten Volucap, dem ersten volumetrischen Studio in Deutschland. Die FKTG würdigt damit seine großen Verdienste für die Film- und Fernsehproduktion durch die erfolgreiche Einführung des Volumetric Scanning mit Volucap in der Internationalen Filmproduktion.

Den Rudolf-Urtel-Preis, Förderpreis für den wissenschaftlichen Nachwuchs, erhielt Dr.-Ing. Lucca Richter für seine Technischen Universität Braunschweig entstandene Dissertation „A 5G New Radio Terrestrial Broadcast System“. 

Mit den Hochschulabsolventenpreisen wurden ausgezeichnet:

  • Benjamin Brand für seine Technischen Hochschule Nürnberg entstandene Bachelorarbeit mit dem Titel „Development and Evaluation of a Toolbox for Conversion Between Various Camera Parameter Conventions“;
  • Maja Michaelis für ihre an der Hochschule Düsseldorf entstandene Bachelorarbeit „Lichtanpassung im virtuellen Studio unter Verwendung von Augmented Reality“;
  • Maike Kaiser für ihre an der Hochschule RheinMain in Wiesbaden entstandene Masterarbeit „Herausforderungen und Herangehensweise bei der Einbindung eines Large Language Models in den Newsworkflow - betrachtet am Beispiel der Einführung von ChatGPT“.

Zudem erhielt Klaus Sandig die Ehrenmitgliedschaft der FKTG für seine Verdienste um die Gesellschaft, hier besonders seine Tätigkeit als Regionalgruppenleiter Thüringen und Mit-Organisator der Thüringer Mediensymposien.


Foto-Impressionen von der 30. FKTG Fachtagung

- von den Vorbereitungen zur Fachtagung

- von der Tagung und der Firmenausstellung

- vom Gesellschaftsabend


 

Highlights aus dem Programm: Von KI über 5G zu Cloud und Green Production

Strategie und Innovation sind in Zeiten des technologischen Wandels ein wesentlicher Faktor. So stellten unter anderem das CreatIF-Center der HFF München, das von Stephan Heimbecher (SWR) moderierte ARD-Innovationspanel oder Volucap und weitere ihre Innovationskraft anhand aktueller Projekte vor - von Hollywood bis hin zur Sail GP.

Jonas Badura von Riedel auf der 30. FKTG Fachtagung

Jonas Badura (Riedel Communications) führte in Technologien für die SailGTP ein

KI in den Medien ist mehr als ein bloßer Hype: Wie die Vorträge im Rahmen der FKTG Fachtagung zeigten, ist KI ein Thema entlang der gesamten Produktionskette. Von der Optimierung von Videocodecs über KI im Newsroom bis hin zur Personalisierung des Contents für die Nutzenden sind KI-basierte Tools und Systeme heute schon vielfach im Einsatz und werden in Zukunft noch massiv an Relevanz gewinnen.

Medien werden schon heute überall genutzt und es ist zu erwarten, dass sich dieser Trend mit der Entwicklung neuer Formen der Mobilität noch weiter verstärkt. Im Themenblock 5G konnten sich die Teilnehmenden über die Mobilfunkstandards heute, neue Entwicklungen bei 6G, sowie praktische Beispiele für Einsatzszenarien bei Live- oder Studioproduktionen informieren.

Zur Medien-Wertschöpfungskette gehört seit Jahren auch die fortschreitende Umstellung auf IP-/cloudbasierte Infrastrukturen und die Nutzung von SaaS-Lösungen. Auch für die Workflows bedeutet dies vielfach eine Veränderung - von der Software Defined Infrastructure bis hin zur Cyber-Sicherheit. 

Vorträge zu Green Production und Green Distribution lieferten erste quantitative Ergebnisse zu Ansätzen wie weniger Reisen zu Produktionsorten, stattdessen verteilte Teams und ortsunabhängige Arbeitsmöglichkeiten. Die Vorträge gaben einen gezielten Einblick auf verschiedene Szenarien, ob Sportproduktion oder Spielfilm, aber auch eine kritische Bewertung zu Entwicklungen bei Distribution und Streaming.

Für das Thema Virtual Production wurden neueste Ansätze zur Produktion mit gerenderten virtuellen Hintergründen vor riesigen Videowalls dargestellt und Optimierungen der Prozesse erläutert.

Teils in Kooperation mit der Deutschen TV Plattform DTVP wurden Status Quo und aktuelle Entwicklungen zu vielen weiteren Themen wie Barrierefreiheit, HDR, Addressable TV oder immersive Audio vorgestellt und erörtert. Insgesamt ergab sich so eine höchst informative Mischung aus allen aktuellen Bereichen rund um Medientechnologie und ihre Einsatzmöglichkeiten.

 

Networking-Event zur Nachwuchsförderung und mehr

In Zeiten des Fachkräftemangels kommt der Nachwuchsförderung eine besondere Rolle zu. So gab es im Rahmen eines Get Togethers am zweiten Veranstaltungstag ein Q&A für die rund 30 anwesenden Studierenden  und die Förderfirmen der FKTG. Auch der Gesellschaftsabend am ersten Tag sowie die Firmenausstellung mit den teilnehmenden FKTG-Förderfirmen und Partnern Deutsche TV-Plattform, Dimetis, FLYING EYE Media Tech Consult, Lawo, LOGIC, MMI Munich Media Intelligence, netorium, Panasonic, Riedel Communications, Rohde & Schwarz, SHM Broadcast, Sony, Technocrane, VIDI, Volkert Software, boten allen Anwesenden vor Ort auch abseits der Vorträge ausreichend Zeit zum Vernetzen. 

 

Fazit zur 30. FKTG Fachtagung

„Im Zuge der großen Vielfalt möglicher Themen im Bereich der Medientechnologie wird es immer komplexer, bei der Programmgestaltung  allen Interessen gerecht zu werden. Das durchweg positive erste Feedback der Teilnehmenden hat uns gezeigt, dass uns dies mit unserer Auswahl und Zusammenstellung hervorragend gelungen ist . Das freut uns sehr und ist für uns gleichzeitig Ansporn für die nächsten Veranstaltungen und Kooperationen, die sicher nicht lange auf sich warten lassen“, so Prof. Dr. Rainer Schäfer, 1. Vorsitzender der FKTG.

„Die FKTG verbindet alle, die „irgendwas mit Medien und Technik“ machen, vom Studierenden oder Berufseinsteiger bis zum Branchenprofi mit 30 Jahren Berufserfahrung. Alle können voneinander lernen und die Möglichkeiten des Netzwerks für ihre berufliche Entwicklung nutzen“, ergänzt Sonja Langhans, 2. Vorsitzende der FKTG. 

Die nächste FKTG Fachtagung wird 2026 stattfinden. Doch bis dahin bereitet man sich bei der FKTG auf viele weitere Events vor: Vom Branchenstammtisch über die Regionalkonferenz bis hin zum Online-Event. Einen Überblick über alle Themen gibt es hier.

-AB
Alle Bilder: Milton Arias