KI in der Medienaufsicht

KI in der Medienaufsicht

Seit April 2022 arbeiten die Medienanstalten mit einer für die Landesanstalt für Medien NRW entwickelten KI-Lösung. Wie die LfM NRW mitteilte, sei das neue KI-Tool in Zusammenarbeit mit Mitarbeitenden der Medienanstalten in den anderen Ländern realisiert und deutschlandweit ausgerollt worden. Damit soll die Medienaufsicht im Netz schneller, einfacher und besser handhabbar werden. Das automatisierte Monitoring von Social Media-Plattformen und Webseiten sorgt für die Identifizierung potenzieller Rechtsverstöße, die dann zur Prüfung durch die Mitarbeitenden der Aufsicht vorbereitet werden.

KI-Tool in Zusammenarbeit mit Condat AG


Im Jahr 2019 führte die LfM nach eine umfassende Machbarkeitsprüfung durch. Ende 2020  stand der erste Prototyp, der in Zusammenarbeit mit FKTG-Förderfirma Condat AG entwickelt wurde. Das KI-Tool ist seither bereits in NRW im Einsatz. Nach eigenen Angaben prüft das Tool täglich mehr als 10.000 Seiten automatisch auf Rechtsverstöße. Die Zahl der Strafanzeigen der Medienanstalt NRW im Vergleich zu früheren ähnlichen Bearbeitungszeiträumen habe sich verdoppelt, heißt es. Seit April 2022 nutzen nun auch die anderen Medienanstalten in Deutschland dieses Tool.
Die KI lässt sich dynamisch an die Anforderungen der Medienaufsicht anpassen, etwa bei der Integration neuer Websites und Angebote oder der Anpassung von Verstoß- und Aufsichtskategorien. Das Tool lernt jeden Tag und bei jeder Nutzung und bleibt damit immer aktuell. Dieser Effekt verstärkt sich noch einmal durch die intensive Nutzung des Tools in immer mehr Medienanstalten.
Gleichzeitig soll es so trotz der föderalen Organisation der Medienanstalten gelingen, eine deutschlandweite und koordinierte Bearbeitung von Rechtsverstößen im Netz zu gewährleisten. Wie die LfM bestätigte, gebe es auch erste Anfragen zur Nutzung aus dem europäischen Ausland.

Mechanismen zum besseren Mitarbeiterschutz


Mit dem KI-Tool seien zudem Mechanismen geschaffen worden, mit denen sich der Mitarbeiterschutz signifikant verbessert habe. Denn die manuelle Suche nach Rechtsverstößen im Internet und auf Social Media berge mitunter erhebliche Risiken für die psychische Gesundheit derer, die unvermittelt auf diese Inhalte stoßen, so die LfM weiter. Mit dem Tool sei es nun möglich, potenzielle Verstöße nach Kategorien geordnet anzeigen zu lassen und visuelle Inhalte zunächst unscharf darzustellen.

Weitere Informationen auf der Website der LfM NRW.

-AB
Bild: LfM NRW