Jürgen Steiner 70 Jahre

Am 17. Oktober 2013 wurde unser FKTG-Ehrenmitglied 70 Jahre.

Zumindest den Berliner Mitgliedern ist er bestens bekannt, denn 1983 übernahm er neben Wilhelm Sommerhäuser als Leiter die Regionalgruppe Berlin, die er erst vor zwei Jahren abgab. Darüber hinaus werden sicher noch viele Mitglieder daran denken, dass er zwei „Legislaturperioden“ von 1990 bis 1998 im Vorstand der FKTG tätig war und er ist auch nach seiner Ernennung zum Ehrenmitglied 2002 immer noch als Kassenprüfer unserer Gesellschaft aktiv dafür tätig. Sein Name wird natürlich vorzugsweise erinnern an seine jahrzehntelange berufliche Tätigkeit bei der Berliner Union Film, in Berlin kurz BUFA genannt.

Nach Lehre als Fernmeldemechaniker bildete er sich noch an der Gauss-Abendschule als Nachrichtentechniker weiter aus, das er mit dem Diplom abschloss. Er bewarb sich bei der Berliner Union Film 1966 als jemand, der die Fernmeldeanlagen zu versorgen hatte, arbeitete aber bereits kurze Zeit später als Techniker im Prüffeld und war schon damals sehr an der Tontechnik interessiert. 1969 sprang er für einen erkrankten Mitarbeiter ein und absolvierte seine erste Produktion als Tonmeister bei einem Fernsehspiel mit Dieter Borsche. 1971 wurde er zum Toningenieur ernannt, 1975 Leiter der Tontechnik und 1978 Technischer Leiter der BUFA. Dort machte er sich auch einen Namen aufgrund zahlreicher technischer Eigenentwicklungen, beispielsweise von Hard- und Software für Ablaufsteuerungen in einem Synchron- und Mischatelier, er führte die Eigenentwicklung einer damals noch vollkommen neuen schleifenlosen Synchronisation für Film ein und später das erste Taker-System — alles in Assembler selbst programmiert.

Er entwickelte für Lichtstellanlagen Dimmer für hohe Leistungen bis 10 kW. Er war es, der den Anstoß gab, im photokino-Ausschuss, eine Audio- MOD für Synchronisationseinsätze zu entwickeln und war selbst Leiter der Arbeitsgruppe, die dann zur DIN 15975 führte. In den letzten Berufsjahren waren es vor allem die neun neuen Synchronstudios und zwei Mischungen, die seine Arbeitskraft forderten. Über 30 Jahre blieb er Technischer Leiter des Unternehmens, auch wenn das Unternehmen selbst zwischenzeitlich unter anderen Namen firmierte.

Im Jahre 2008 ging er in den Ruhestand, soweit man das als einen solchen Zustand überhaupt bezeichnen darf. Tatsächlich hatten es Jürgen Steiner nämlich die Wellen schon immer angetan. Waren es beruflich die Hertzschen Wellen, so sind es privat mehr die Wasserwellen. Das Meer mochte er schon seit seiner Jugend. Später fing er dann mit dem Segeln an, aber wenn man Steiner heißt, dann will man es auch da zur Perfektion bringen. Viele Prüfungen hat er gebraucht, um Sporthochseeschiffer für große Schiffe zu werden und sogar Großyachten von den USA nach Europa zu überführen. Und im Ruhestand fand er nun das große Glück auf seinen vielen Fahrten mit dem eigenen Segelboot überwiegend im griechischen Mittelmeer, die manchmal über viele Monate gehen.

Glück fand er auch innerhalb seiner Familie mit seiner Frau Ursula und seinen beiden Kindern und nun seit einiger Zeit auch mit seinen beiden Enkelkindern. Wir wünschen ihm weiterhin noch ganz viele schöne und glückliche Jahre und immer genügend Wasser und dem Kiel.

N. Bolewski