2022 - Innovationspreis für Informationstechnik in der Medientechnologie für WeltN24 GmbH
Sie würdigt damit die außerordentliche Teamleistung für die Definition eines modernen Konzeptes für ein innovatives und IP-basiertes Fernseh-Studio für die 24/7- Nachrichtenproduktion und die agile Umsetzung in kurzer Zeit.
Bestimmungen und Geschichte des FKTG Innovationspreises
2020 - Innovationspreis für Informationstechnik in der Medientechnologie für Karlheinz Brandenburg
Laudatio: Karlheinz Brandenburg ist erster Preisträger dieses neu gestifteten Preises. Warum? Das ist leicht erklärt: Wir haben in den letzten 150 Jahren verschiedene Medienumbrüche im audiovisuellen Umfeld erlebt.
Mit dem Kinofilm war es erstmals möglich Bewegtbildszenen auf Dauer festzuhalten und wiederzugeben, daraus ist die Deutsche Kinotechnische Gesellschaft, unsere Vorläuferorganisation entstanden. In den 50er Jahren des vorherigen Jahrhunderts entwickelte sich die Fernsehtechnik, die zur Fernsehtechnischen Gesellschaft wurde, und 1973 den Zusammenschluss zu FKTG begründete. Seit den 90 er Jahren des vorherigen Jahrhunderts erleben wir einen ungeahnten Boom des Internet und der digitalen audiovisuellen Verarbeitung, vor allem auch der Ton- und Videoübertragung über das Internet, so dass man mit Fug und Recht behaupten kann, dass dies eine weitere Revolution der audiovisuellen Medien darstellt. Dies war der Grund diesen neuen Preis ins Leben zu rufen. Der Wusch nach audiovisueller Kommunikation kennt keine Grenzen, nur das Trägermedium ändert sich. Wenn man sich nun den Beginn dieser audiovisuellen Revolution anschaut, so hat dies mit der Toncodierung und -übertragung begonnen. Hier kommt nun Prof. Brandenburg ins Spiel.
Über Karlheinz Brandenburg
Karlheinz Brandenburg, geb. 1954 in Erlangen, studierte Elektrotechnik und Mathematik, erhielt zwei Diplome 1980 und 1982 und promovierte anschließend bei Prof. Seitzer, übrigens auch mein Doktorvater.
Auf dem Wege zum MP3 Standard
Prof. Seitzer hatte die Idee Musik über ISDN-Telefonleitungen zu übertragen und der junge Doktorand Karlheinz Brandenburg hatte die Aufgabe ein Verfahren zu entwickeln wie dies möglich wird. Prof. Seitzer war natürlich auch sonst sehr rührig und gründete auch noch 1985 eine Arbeitsgruppe der Fraunhofer Gesellschaft, das heutige Fraunhofer Institut für Integrierte Schaltungen in Erlangen. In einem gemeinsamen europaweiten Projekt des Digital Audio Broadcasting entwickelten dann die beiden Forschergruppen an der Universität und Fraunhofer gemeinsam einen neuen Kompressionsstandard, der 1992 als MPEG-Audio Layer 3 abgeschlossen wurde. Mit seiner Dissertation über Adaptive Transformationscodierung, die er 1989 abschloss, hat Prof. Brandenburg die Grundlagen der heutigen Audiocodierung gelegt.
Es gibt viele Geschichten um den Standard MP3, die Gründe für seinen holprigen kommerziellen Start und seinen dann doch weltweiten Erfolg. Vielleicht erzählt uns Prof. Brandenburg im Anschluss noch etwas dazu. Für mich ist es eine Kombination aus deutscher beharrlicher Ingenieurskunst, einem Umbruch in der Kommunikationstechnik und dem Glück des Tüchtigen. Mit dieser Entwicklung wurde das Tor für die Übertragung von audiovisuellen Medien über das Internet aufgestoßen.