Der WDR am Standort Düsseldorf

Lokalzeit Studio WDR Düsseldorf (Bild: -AB)

Der WDR hat in der NRW-Landeshauptstadt in den letzten drei Jahren inhaltlich und strukturell eine komplette Neuausrichtung in Angriff genommen. Neben der engen Zusammenarbeit mit dem ZDF  ist der erfolgreiche Change-Prozess auch Ergebnis einer flexiblen Nutzung von Produktionskapazitäten.


 

Von der Landespolitik und Lokalzeit zur Kirche und bis nach New York

Ein wesentlicher Teil der Arbeit im WDR Funkhaus wird durch die Landespolitik bestimmt. Live-Schalten aus dem nahegelegenen Landtag, zu dem eine Remote-Anbindung besteht, werden nicht nur für die WDR-Hörfunk- und Fernsehprogramme, sondern auch für phoenix und den Deutschlandfunk produziert.

Ein zweites wichtiges Standbein ist die Produktion der Lokalzeit Düsseldorf, dem regionalen Magazin im WDR Fernsehen für den Großraum Düsseldorf. Nah am Zuschauer, mit Infos und Reportagen aus seiner Heimat.

Eine weitere Kooperation besteht mit den beiden großen Kirchen in NRW: Der WDR hat einen Großteil der Hörfunk-Produktion der evangelischen Kirche übernommen, die ihren Hauptsitz in Düsseldorf hat, und produziert für die katholische Kirche unter anderem Berichte aus den Bistümern Münster, Aachen und Paderborn.

Die Produktion von Hörfunk-Features für die Auslandsstudios, etwa für das Studio in New York, ist eine weitere wichtige Säule. Hinzugekommen ist auch die Produktion verschiedener Podcasts (z. B. „Westblick“) und weiterer digitaler Formate.

Selbstfahrer-Studio Hörfunk WDR Düsseldorf


Selbstfahrer-Studio (Bild: -AB) 

„Schlanke Produktion“ auf allen Ausspielwegen

Der WDR produziert in Düsseldorf darüber hinaus weiterhin seine Flaggschiff-Sendungen „Lokalzeit aus Düsseldorf“ und „Westpol“. Zudem ist der Standort für den Havariefall im Hörfunk (WDR 2) und die TV-Studioübernahme aus Köln ausgelegt. Drei  SNG-Fahrzeuge sind unter anderem für Live-Sendungen aus der Region, wie das Neusser-Bürgerschützenfest, oder Lokalzeit Live mit rund neun Sendungen pro Jahr im Einsatz.

Auch bei Außenterminen geht der Trend hin zum „schlanken Produzieren“. So werden etwa vermehrt iPhone-Selbstdreher-Kits genutzt, zum Beispiel um Videos für digitale Kanäle wie TikTok, YouTube und Instagram zu produzieren.

Zu den erfolgreichsten non-linearen Formaten des WDR in der Region NRW zählt das Format „MordOrte“, das wahre Verbrechen aus NRW beleuchtet. Aufgrund der erfolgreichen Präsenz auf YouTube mit rund 84.000 Abonnenten und TikTok (rund 44.500 Follower) hat man jetzt sogar auf einer bislang nur als Lagerraum genutzten Fläche im Funkhaus mit wenig Aufwand ein eigenes kleines TV-Studio eingerichtet und so das Format für eine Ausstrahlung im Sonderprogramm Fernsehen umgestaltet.

Digital Unit PLA - Schnittstelle zwischen Redaktion und Technik
 

Blick ins MordOrte Studio beim WDR Düsseldorf


WDR „MordOrte“-Studio (Bild: -AB)

Mit verantwortlich für die Weiterentwicklung des Formats war das vierköpfige Team Digital Unit Produktion Landesprogramme und Außenstudios (kurz: DUPLA). Es soll plattformübergreifend digitale Formate von der Idee über den Piloten bis zur Einführung in den Regelbetrieb betreuen. Ein Produkt, das die Pilotphase erfolgreich bestanden hat, wird so quasi „schlüsselfertig“ mit Produktions- und Onboarding-Konzept an die Teams in Produktion und Redaktion übergeben. Damit erhalten diese direkt eine Einarbeitung in das digitale Format.

Als Schnittstelle zwischen Redaktion und Technik ist eine wesentliche Grundlage der DUPLA die enge Kooperation mit den dezentral organisierten Redaktionen und den Kolleginnen und Kollegen an den einzelnen Standorten der Regionalstudios. Diese vernetzte Zusammenarbeit und der intensive Austausch wird auch dann fortgesetzt, wenn ein Produkt in den Regelbetrieb übernommen wurde. So soll auch die konsequente Weiterentwicklung von bestehenden Formaten sichergestellt werden, wie gerade bei MordOrte geschehen.

Augmented Reality Apps mit der Hochschule Düsseldorf

Zu guter Letzt arbeitet der WDR am Standort Düsseldorf auch sehr erfolgreich mit der Hochschule Düsseldorf zusammen. Gemeinsam und in Abstimmung mit der Kölner Zentrale entwickelte man zum Beispiel die Klima App des WDR, die erst kürzlich mit dem Deutschen Digital Award in Silber ausgezeichnet wurde und Teil des pädagogischen Gesamtkonzepts ist.

Mit Hilfe von Augmented Reality-Technologie lernen die Schülerinnen und Schüler per Tablet oder Smartphone, wie regionale Klimaereignisse ihr Leben selbst betreffen und können sich interaktiv mit dem Thema Klimawandel auseinandersetzen.

WDR History App (Quelle: WDR)


WDR History App  (Bild: WDR (S2+))

Die Kooperation mit der Hochschule Düsseldorf in Sachen Bildungs-App-Entwicklung ist nicht die erste ihrer Art. Bereits 2019 veröffentlichte der WDR die Augmented Reality App „WDR 1933 – 1945“. Die WDR History App wurde für einen Grimme Online Award nominiert und holt über Smartphone oder Tablet Zeitzeugen des Zweiten Weltkriegs und ihre Geschichten ins Klassenzimmer.

-AB