Der Film stirbt, kann er als Speicher überleben? (6/8)

Und wie geht es weiter?

Der Film als Aufnahme- und Verteilmedium geht seinem erkennbaren Ende zu. Man kann den Bereich als ein in Kürze abgeschlossenes Sammelgebiet betrachten. Wenn wir aber heute den Film neu erfunden hätten, so würde sich die Fachwelt überschlagen vor Freude darüber, welch eine hohe Speicherdichte und lange Haltbarkeit Filmmaterial bietet. Fachleute, die täglich im Fernsehgeschäft mit Bits und Bytes zu tun hatten und haben, konnten sich allerdings noch nie mit dem Filmmaterial anfreunden. Mit Chemie und Flüssigkeiten wollte man nichts zu tun haben. Hat man ja auch nicht mehr, keine einzige Fernsehanstalt hat heute noch ein Kopierwerk. Warum auch, für die wenigen Anwendungen gibt es freie Kopierwerke mit großem Know-how. Aber auch bei den Bürgern hat der Film keine Lobby mehr. Elektronische Digitalkameras sind „in“, egal ob für Photo oder Video oder sogar beides hybrid.

Ob sich der Film wirklich als bestes Archivmedium etablieren kann, hängt von den speziellen Anforderungen, hängt auch von monetären Aspekten und verschiedenen anderen Dingen ab. Es gibt sicher nicht den Königsweg. Aber man sollte sich nicht zu sehr von (vorüber gehenden?) Zeitströmungen beeinflussen lassen. Den klaren Verstand walten zu lassen bleibt immer zeitlos modern. Ob er aber letztlich obsiegen wird, da bin ich mir aber nicht sicher.

Norbert Bolewski

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