Das waren die Technology Innovation Days 2023

Technology Innovation Days 2023 Collage

Am 27. und 28. Juni 2023 luden die Organisatoren Lawo, Rohde & Schwarz, Sony und Vizrt erneut zu ihrem Informations- und Netzwerk-Event im 3IT in Berlin. Zusammen mit weiteren Branchenexperten beleuchteten sie unter dem Motto „Kommt mit uns nach IP City“ aktuelle Entwicklungen des Broadcast-Markts.


Der Austausch von Erfahrungen zwischen Kunden und Herstellern/Technologieanbietern rund um Cloud/Virtual Production, IP-Infrastruktur, neue Geschäftsmodelle und den „Faktor Mensch“ sollte bei der Veranstaltung im Vordergrund stehen, um die aktuellen Veränderungen als Chance denn als Hürde begreifen zu können.

Durch das Programm führte Alain Polgar (Mediastrat). Auch in diesem Jahr fasste Visual Facilitator Malte von Tiesenhausen das Event im Bild zusammen.

Tag 1: Cloud-Produktion, Infrastruktur und Orchestrierung

Das Programm des ersten Tages bot einen breiten Überblick über verschiedene Themen und Trends in der Medienindustrie, von der Cloud-Produktion über IP-Technologien bis hin zur Orchestrierung hybrider Netzwerke.

Nach der Begrüßung durch André Vent (Rohde & Schwarz), Michael Bauer (Vizrt), Martin Olff (Lawo) und Dirk Dern (Sony) sprach Alain Polgar über die Herausforderungen, mit denen die Medienindustrie in den aktuellen Zeiten der Unsicherheit konfrontiert ist und zeigte auf, welche Konsequenzen sich daraus ergeben.

Anschließend erläuterte Simon Motz (Flying Eye) den Übergang vom IT-Servicemanagement zum umfassenderen Enterprise Servicemanagement und dessen Bedeutung für Unternehmen.

Birk Anders und Marcus Mathy (MDR/MMG) teilten ihre „Erfahrungen aus der Grundlagenforschung einer Cloud-Produktion“. Sie diskutierten die Grundlagen und Erkenntnisse, die sie in einer cloudbasierten Produktionsumgebung gewonnen haben.

Wie die European League of Football (ELF) mit Hilfe von Vizrt, novel.media und AWS eine End-to-End-Cloud-Live-Produktion in weniger als drei Wochen für über 100 American Football-Spiele erreichte, stellte Michael Bauer (Vizrt) im Anschluss vor.

Daniel Meyer (Blue Entertainment) zeigte auf, wie eine schnelle Medienbearbeitung in der Sportproduktion erreicht werden kann und welche Herausforderungen damit verbunden sind.

Die Orchestrierung von hybriden MoIP-Netzen in der Produktion war das Thema von Haci Cengiz (Logic Media). Er präsentierte Methoden und Lösungen zur Verwaltung und Steuerung von hybriden Medien-over-IP-Netzwerken in Produktionsumgebungen.

Danach zeigte Damian Hatwell (Bridge Technologies), wie IP-Technologie und die damit verbundene Flexibilität die Medienproduktion in Zukunft vorantreibt.

Den Abschlussvortrag des ersten Tages übernahm Peter Elsert (Fraunhofer HHI) mit dem Thema „Vom volumetrischen Video zum realistischen Avatar“. Es folgte eine kurze Zusammenfassung von Alain Polgar und Malte von Tiesenhausen.

Tag 2: KI, Virtual & Remote Production

Auch der zweite Veranstaltungstag beinhaltete eine Vielzahl von Vorträgen und Diskussionen über verschiedene Themen im Bereich der Medienproduktion und Technologie.

Zunächst sprach Alexander Heidler (Microsoft) über den Einsatz von Cloud und Open AI in der Medienproduktion. Darin verwies er vor allem auf die Zeitersparnis bei Routineaufgaben.

Im Anschluss präsentierten Fabian Lindner und Christian Hirth (Deep VA) ihre KI-Plattform und erläuterten deren praktischen Einsatz am Beispiel des BR. (Mehr dazu auch in unserem Interview mit Christian Hirth.)

Über den Weg zu dynamischen Medienhäusern und wie diese erreicht werden können, ging es im Vortrag von Ievgen Kostiukevych von der European Broadcasting Union (EBU).

Olaf Sperwer (ROE) erläuterte anschließend den Virtual-Production-Workfow bei Live-Übertragungen und diskutierte dabei Herausforderungen und Lösungen.

Martin Olff (Lawo) stellte das Projekt „Proximus“ vor, das sich mit der Remote Production in der belgischen Fußballliga befasst. Im Rahmen des Projekts wurde die landesweite Migration auf ST2110 vorangetrieben.

Um Remote Production ging es auch beim Vortrag von Daniel Wolbers (Media Broadcast), der die Möglichkeiten von 5G Remote Production anhand praktischer Beispiele aufzeigte.

In der sogenannten „Kompassrunde“, wurde im Anschluss über neue Geschäftsmodelle für neue Nutzungsformen diskutiert und die damit verbundenen Herausforderungen für die Industrie beleuchtet. Schwerpunkte waren hier die Herausforderungen, die langfristige Planungssicherheit mit agilem Projektmanagement unter der wirtschaftlichen Betrachtung (Dauerlizenzen/ CAPEX vs. Nutzungsabhängig/ OPEX) in Einklang zu bringen. Ein Thema, das sicherlich die Technology Innovation Days 2024 auch noch beschäftigen wird.

Abschließend fassten Alain Polgar und Malte von Tiesenhausen die beiden Veranstaltungstage in Text und Bild zusammen.

-AB