DAB+ ist in Europa als starke Plattform angekommen. Aber Radio soll auch im Auto unübersehbar bleiben.
Über 500 Teilnehmende aus 60 Ländern waren nach Angaben der Veranstalter auf der diesjährigen WorldDAB Automotive zusammengekommen. Die Konferenz, die Rundfunk- und Automobilbranche zusammenbringt, fand am 15. Juni 2023 in hybridem Format im Maison de la Radio, dem Sitz von Radio France in Paris, und online statt.
„Ein Auto ohne Radio ist wie ein Einkaufswagen ohne Räder.“
- Zitat eines Teilnehmenden aus der Studie Dashboard Dialogue
„Umgestaltung der Radiolandschaft“
DAB+ im Auto sei „ausgereift“, sagte WorldDAB-Präsident Patrick Hannon (Bild links) bei der Eröffnung. So zeigten aktuelle Zahlen, dass 96 Prozent der in der Europäischen Union verkauften Neuwagen mit DAB+ ausgestattet sind, was bedeutet, dass im Jahr 2022 in Europa zehn Millionen Neufahrzeuge mit DAB+ unterwegs waren. Er beschrieb diesen Grad der Verbreitung von DAB+ im Auto als „völlige Umgestaltung der Radiolandschaft“ und fügte hinzu: „Diese Veränderung wird durch die Hörerzahlen in Großbritannien deutlich, wo DAB zum ersten Mal mehr als 50 Prozent der Radionutzung im Auto ausmacht.“
Sibyle Veil (Radio France, Bild unten) forderte in ihrer Keynote einen direkten Zugang zum Radio im Armaturenbrett („One Button“) und bezeichnete dies als eine Frage der kulturellen Souveränität. Veil wies darauf hin, dass Frankreich später als andere Länder mit der Einführung von DAB+ begonnen habe, nun aber „schneller“ werde, um den Hörer*innen Vorteile wie mehr Sender und eine größere Auswahl zu bieten.
Jean Philip De Tender (EBU) schloss sich dieser Meinung an und sagte: „Radio sollte nicht nur einfach zu finden sein - es sollte unmöglich sein, es zu übersehen. Genau wie der alte physische Radioknopf sollte der Zugang zum Radio - ob AM, FM, DAB oder über das Internet - sofort ersichtlich sein.“
Bedeutung für Sicherheitsinformationen
Peter Fohrwikl (SWR, Bild unten) betonte die Robustheit und Widerstandsfähigkeit des Radios in Notfällen und bezeichnete DAB+ als „Deutschlands zentrale Anlaufstelle für Sicherheitsinformationen.“
Auf der Veranstaltung wurde auch die von WorldDAB in Auftrag gegebene und im letzten Monat von Edison Research durchgeführte Studie „Dashboard Dialogue“ vorgestellt, die Interviews mit Käufer*innen von Neuwagen in Großbritannien, Frankreich und Deutschland im Fahrzeug umfasst. Megan Lazovick (Edison Research) informierte über die wichtigsten Ergebnisse. So sei Radio weiterhin die meistgenutzte Audioplattform im Auto. Videos der Interviews belegten, dass die Fahrer*innen das Radio im Auto für unverzichtbar halten. Ein Zitat war „Ein Auto ohne Radio ist wie ein Einkaufswagen ohne Räder.“
Zum Abschluss gab Patrick Hannon dann noch einmal den Termin des WorldDAB Summit bekannt, der sich mit dem globalen Wachstum von DAB+ unter verschiedenen Gesichtspunkten beschäftigt: Das Event findet am 8. November 2023 in München statt. Weitere Details demnächst hier.
-AB
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