Serial-ADM in ST 2110 Infrastrukturen für neue Produktionsworkflows und Audioerlebnisse

Dipl.-Ing. Arnd Paulsen

Dolby Germany GmbH
 

Senior Broadcast- & OTT-Ökosystem Manager, Dolby Laboratories
Arnd Paulsen, geboren 1970, studierte Elektrotechnik an der Technischen Universität Braunschweig mit der Spezialisierung Fernsehtechnik. Er arbeitete auf dem Gebiet „3D Fernsehen“ und digitaler Signalverarbeitung für die Satellitenübertragung DVB-S). Am Institut für Nachrichtentechnik (IfN) schloss er 1996 als Diplom-Ingenieur ab.

Er arbeitete 13 Jahre in der Broadcast Systemintegration und konnte Erfahrungen als Systemingenieur, Produktmanager und zuletzt als Business Development Manager sammeln.
Nun, seit über 13 Jahren arbeitet er bei Dolby in Nürnberg und hat dort den guten Ton entdeckt. Aber er ist auch wieder zu seinen Video-Wurzeln zurückzukehrt und arbeitet an Dolby Vision HDR.
In der Rolle als Senior Broadcast- & OTT-Ökosystem Manager berät er Fernsehsender, Netzwerkbetreiber und Streamingdienste bei der Einführung neuer Technologien.

Dipl.-Ing. Arnd Paulsen was born 1970 in Germany. He studied electrical engineering and specialized in television technology at the Technical University Braunschweig. Working in the field of image processing for 3D television and signal processing for digital satellite transmission (DVB-S), in 1996 he achieved his Diploma degree at the institute of communications (IfN).

Working 13 years in broadcast systems integration with Philips, Thomson and Grass Valley, he gained experience as Systems Engineer, Product Manager and at latest as Business Development Manager.
Since 13 years with Dolby he discovered the good sound, but also enjoys getting back to his roots working in the field of imaging again. As a Senior Broadcast- & OTT-Eco-System Manager he consults broadcasters, network operators and streamers launching new services and adopting new technologies.

Executing many international broadcast projects such as the FIFA WorldCup 2006 in Germany and Beijing Olympics 2008, he has lived many years abroad in Australia, Egypt, Turkey and China

Kurzfassung des Vortrags


Nun da Europäische Broadcaster anfangen die neuen Audio Distributions-Codecs auf Sendung zu bringen, können sie auch von den Vorteilen der hausinternen Audio/Video-Übertragung über IP mittels der SMPTE ST 2110 Standardsuite profitieren. Neben mehr Audiokanälen ist auch der verlässliche Transport von Audio- und Videometadaten durch den ganzen Produktionsprozess bis zum Distributions-Enkoder möglich. Hier kommt Serial-ADM ins Spiel. ADM (Audio Definition Model) wird heute schon als Dateiformat für die Ausgabe/Übergabe nach einer objektbasierten und immersiven Audio Post-Produktion benutzt. Um (live )lineare Produktionen und Sendungen zu ermöglichen, wird ADM nun serialisiert – dadurch sind die technischen Metadaten im A/V-Signal ständig verfügbar, d.h. echtzeit- und schnittfähig anwendbar. Serial-ADM ist nun standardisiert und bereit für die Integration in professionelle Produkte und Systeminfrastrukturen. Von der Post-Produktion vorbereitet und über einen linearen Playout-Server ausgespielt oder während der Live-Produktion erstellt, sind die Serial-ADM Metadaten fest mit den Audiosignalen verbunden und können an weitere (Sub-)Produktionen übergeben werden oder steuern beispielsweise Abhöreinrichtungen und sogar Sendeenkoder. Das automatische Rendern (Mischen) der enthaltenen Audiokomponenten in eine einzige Repräsentation ist sowohl für das Audiomonitoring als auch für die Verbreitung über altbewährte Sendestrecken notwendig. Das einfachste Beispiel hierfür ist die Erzeugung eines senderseitigen Downmixes und die dynamische Stereo/5-1-Umschaltung des Sendeenkoders. Im Gegensatz dazu können moderne Audio Distributions-Codecs nun die einzelnen Audiokomponenten separat übertragen und verlagern das Metadaten-gesteuerte Rendering in das Endgerät zu Hause. Die Möglichkeiten für Kreativität, Audiopersonalisierung und Übertragungseffizienz werden heute noch längst nicht ausgeschöpft.

Der Vortrag gibt zunächst einen Überblick über die relevanten Standards und konzentriert sich dann auf praxisnahe Workflows von der Produktion bis zum Endgerät, um 3D-Audio und Mehrsprachigkeit mit Barrierefreiheit wie Audiodeskription und vom Hörer einstellbare Dialogverständlichkeit zu realisieren, ohne dabei die heutigen Sendestrecken zu kompromittieren.