Die Entwicklung der Schneidetische seit 1945

G. Bevier: Neben der Kamera und den Entwicklungs- und Kopiermaschinen ist der Schneidetisch eines der wichtigsten Bearbeitungsgeräte bei der Herstellung von Filmen. Die Fertigung eines Films ohne Schneidetisch ist praktisch undenkbar. — Diese beiden Sätze hatten allerdings nur bis vor einigen Jahren volle Gültigkeit. Seit einiger Zeit hat sich der Filmschnitt immer mehr zur elektronischen Bild- und Tonbearbeitung hin verschoben, und der Schneidetisch hat zusehends seine wichtige Rolle bei der Filmherstellung verloren. So ist es vielleicht an der Zeit, die Entwicklung der Schneidetische in den letzten gut 50 Jahren zu Papier zu bringen, zumal über ihn fast keine Literatur zu finden ist, bis auf einige wenige Artikel in Fachzeitschriften, die im Wesentlichen von Herstellerfirmen stammen und nur meist eine Prospekterweiterung darstellen. Als den wohl in Deutschland (und vielleicht sogar weltweit) erfahrensten Konstrukteur im Bereich der Schneidetisch-Entwicklung wird man Günter Bevier bezeichnen dürfen, der Jahrzehnte als Chefkonstrukteur bei Steenbeck beschäftigt war, der Firma, die als Synonym für die moderne Schneidetisch- Entwicklung galt. Auf der kommenden 19. Jahrestagung der FKTG in Braunschweig wird Günter Bevier am 22. Mai 2000 für seine Leistungen in der Filmtechnik, insbesondere für die Entwicklung von Filmschneidetischen, mit der Oskar-Messter-Medaille geehrt. Es ist dies die höchste Auszeichnung, die die FKTG für Arbeiten im filmtechnischen Bereich zu vergeben hat. Der nachfolgende Beitrag schildert in einem etwas persönlich gehaltenen ersten Teil die mehr marktorientierten Gesichtspunkte und geht im zweiten Teil, der in der nächsten FKT-Ausgabe veröffentlicht wird, auf die technische Entwicklung ein.

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