Automatische Überwachung von SMPTE ST2110 und ST2022‐6 Strömen in der Produktion und Signalverteilung

Tobias Claus


Vita: Siehe PDF (unten)

 

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Kurzfassung des Vortrags No. 20


Mit den Standards SMPTE ST2110 und ST2022-6 können unkomprimierte Video- Audio- und Datenströme in Echtzeit über IT Netze übertragen werden. Ist ein entsprechender Service jedoch plötzlich nicht mehr erreichbar oder treten Aussetzer auf, so muss schnell die Ursache erkannt und behoben werden. Echtzeitfähige Monitoring-Lösungen können Fehler eingrenzen und somit die Fehlersuche sowie deren Behebung wesentlich beschleunigen. Auch kann die Verfügbarkeit von Signalen an Übergabepunkten zwischen potentiellen Vertragspartnern, die SMPTE 2110 oder ST2022-6 Signale abgeben oder empfangen, technisch dokumentiert werden (Stichwort: SLA – Service Level Agreement). Anhand von zwei Anwendungsbeispielen aus der Praxis wird die Einbindung solcher Überwachungssysteme näher erläutert.


Die MTI Teleport München GmbH ist Betreiber eines Medien-Backbone in Deutschland, mit dem alle großen Rundfunkanstalten, Medienhäuser, Fußball-Stadien und Betreiber von Distributionsplattformen verbunden sind. Im Rahmen aktueller Projekte hat die MTI mehrere Monitoringsysteme für die Überwachung von SMPTE ST2022-6 Signalen an verschiedenen Standorten in Deutschland installiert. So kann nachgewiesen werden, ob und für wie lange ein möglicher Fehler aufgetreten ist.


Radio France durchlief die vergangen vier Jahre einen technischen Migrationsprozess und arbeitet nunmehr seit Ende 2021 produktiv mit SMPTE ST2110 Signalen in einem nationalen IT-Netz. Eine wesentliche Aufgabe war es sicherzustellen, dass die Übertragung von Video-, Audio- und Datenströmen über das Netzwerk zuverlässig funktioniert. Das Rundfunknetz ist mit einem zentralen Monitoringsystem ausgestattet, mit dem sowohl „Rohsignale“ aus lokalen Studios oder entfernten Produktionsstätten, als auch fertige Programme überprüft werden können. Zusätzlich ist direkt von der Bedienoberfläche des Monitoringsystems aus eine tiefergehende Analyse im Fehlerfall durch Aufschaltung des fehlerhaften Stroms auf einen im Netzwerk vorhandenen IP-fähigen Waveform-Monitor möglich.