Newsweek: "Nur" noch digital

Vom ARD-Videotext bis zum Südkurier, alle bringen die Meldung: Newsweek wird es nur noch als Online-Ausgabe geben. Die Berliner Morgenpost titelt: "Legendäre "Newsweek" künftig nur noch im Internet". Focus online titelt: "Schluss mit Papier: „Newsweek“ erscheint nur noch digital". Der Südkurier aus Baden Würtemberg fasst es so: "Legendäre «Newsweek» künftig nur noch im Internet". Kein Fortschritt also, sondern Rückschritt?

In allen (!) Formulierungen, die ich gelesen habe, erscheint das Wörtchen "nur", was einen ziemlichen Werteverlust suggeriert. Das Gegenteil dürfte nicht nur auf lange Sicht der Fall sein, vernachlässigt man einmal den emotionalen Aspekt. Die digitale Ausgabe ist kostengünstiger zu produzieren, schafft nähere und dynamischere Beziehungen zum Leser, wird sicherlich multimediale Komponenten enthalten, schont Umwelt-Ressourcen usw. usw. Klar, das haptische Gefühl ein Magazin in den Händen zu halten und genüßlich drin blättern zu können, geht verloren. Doch auch hier bahnt sich unter dem Stichwort "Plastic Electronics" eine Revolution an, die man vom 9. bis 11. Oktober in Dresden begutachten konnte, beispielsweise papierähnliche Bildschirme, hauchdünn, faltbar, aus jedem Blickwinkel gut lesbar (nach Meldungen, von n-tv und Evertiq.

Das sächsische Wirtschaftsministerium kündigte demnach die Plastic Electronics daher sehr optimistisch wie folgt an: "Auf der 8. Plastic Electronics Exhibition & Conference präsentiert sich derzeit in Dresden ein Industriezweig, der als Zukunftsmarkt gilt. Auf der PE2012 kommen Unternehmen und Forschungseinrichtungen für die Bereiche organische, gedruckte, flexible und großflächige Elektronik zusammen. Das weltweit wichtigste Branchentreffen findet zeitgleich mit der führenden europäischen Halbleitermesse Semicon Europa statt."

(wof)

Autor:
wof