Medientage München: ARD/ZDF Förderpreis »Frauen + Medientechnologie« 2023 verliehen

Die Preisträgerinnen des ARD/ZDF Förderpreises »Frauen + Medientechnologie« 2023 wurden im Rahmen der Medientage München ausgezeichnet.

Sandra Severin, Mjellma Çitaku und Susanna Schwarzmann wurden im House of Communication ausgezeichnet.


 

Mjellma Çitaku (TU Braunschweig) erreicht den 1. Platz

Premiere bei der fünfzehnten Verleihung des ARD/ZDF Förderpreises »Frauen + Medientechnologie«: Zum ersten Mal erhielten die Preisträgerinnen ihre Auszeichnungen im Rahmen der Medientage München auf der Idol Stage im House of Communication. Nach der Präsentation der drei Finalistinnen wurden die Preisränge verkündet und die Trophäen an die Siegerinnen übergeben.

Anja Koebel vom Mitteldeutschen Rundfunk moderierte das Event. Die Preise überreichten Thorsten Schmiege (Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien), Michael Eberhard (Direktor Technik und Produktion Südwestrundfunk) und Birgit Spanner-Ulmer (Programm- und Technikdirektorin des Bayerischen Rundfunks).

Den ersten Preis, verbunden mit 5.000 Euro Preisgeld, erhielt Mjellma Çitaku (Bild Mitte) für ihre Masterarbeit „Gelernte Videokompression mit tiefen neuronalen Netzen“ an der Technischen Universität Braunschweig. Sie untersuchte in ihrer Arbeit, wie auch im Bereich der Videokompression künstliche Intelligenz bisherige Standards und Codecs verbessern und flexibilisieren kann. Am Beispiel des DVC-Frameworks gelangen ihr dabei bedeutende Fortschritte in der Datenratenreduktion bei gleichbleibend guter Qualität. In einer „DVC-sequentiell“ genannten Weiterentwicklung des Frameworks wurde auch ein praxisoptimiertes Verfahren geschaffen.

Susanna Schwarzmann (TU Berlin) und Sandra Severin (TU Ilmenau) mit Platz 2 und 3

Susanna Schwarzmann (Bild rechts) gewann den zweiten Preis, der mit 3.000 Euro dotiert ist, mit ihrer Dissertation „Modeling and Design of Novel QoE Management Strategies for Adaptive Video Streaming“ an der Technischen Universität Berlin. Sie fokussierte in ihrer Arbeit die Nutzerzufriedenheit (die sogenannte Quality of Experience – „QoE“) beim Videostreaming. Hierzu wurde ein mathematisches Modell entwickelt, welches das komplexe Zusammenspiel der technischen Parameter von Videostreaming formal beschreibt. Mit Hilfe theoretischer Analysen wurden praktische Verbesserungen für Streaminganbieter und Netzbetreiber abgeleitet: Variable Segmentdauern, die eine effizientere Videoübertragung erlauben, sowie eine neue Messmöglichkeit für die QoE in 5G-Netzen, um mobiles Videostreaming gezielt zu optimieren.

Der dritte Preis und 2.000 Euro Preisgeld gingen an FKTG-Mitglied Sandra Severin (Bild links) für die Dissertation „Entwicklung eines Reifegradmodells für cloudbasierte Fernsehproduktionsprozesse“ an der Technischen Universität Ilmenau. Sie richtete den Fokus auf eine aktuelle Herausforderung: den Einsatz von Cloud Computing in Fernsehproduktionsprozessen. Dabei stellte sie die Bedeutung des Geschäftsprozessmanagements und dessen Methoden für den Einsatz der Cloudtechnologie heraus. Dafür entwickelte und evaluierte sie ein sogenanntes Reifegradmodell zur Bewertung der Qualität von perspektivisch oder bereits cloudbasierten Prozessen. Das Resultat ist ein praxisorientiertes Werkzeug, das die spezifischen Anforderungen der Fernsehbranche für die Prozessoptimierung und den Umgang mit Cloud Computing berücksichtigt.

-AB
Bild: © ARD/ZDF Förderpreis »Frauen + Medientechnologie« / Sabrina Wanninger