Kompetenzbildung Urheberrecht

Wer immer im Medienbereich aktiv im Internet unterwegs ist, der publiziert auch - sei es mit einer Website, einem Blog oder mit Beiträgen in den Foren oder sozialen Netzwerken. Damit bewegt er sich auf einem Terrain, das sich wie kaum ein anderes ständig wandelt, durchaus nicht immer zum Wohle des aktiven Internet-Nutzers. Ein Heer von Juristen ist unausgesetzt damit beschäftigt, immer neue schwarze juristische Löcher zu schließen, die der rasante Technologiewandel schafft. Man kann es auch etwas despektierlicher ausdrücken: Die Rechtsprechung läuft der progressiven technologischen Evolution hinterher und läuft Gefahr, wie beispielsweise das antizipierte Leistungsschutzrecht, kontraproduktiv zu werden, gerade auch für jene Institutionen, die es schützen will. Die Google-Drohung in Richtung französischer Medienportale ist ein Beispiel hierfür. Ein anderes Beispiel liefert Deutschland. Man muss kein Prophet sein, um auch hier vorhersagen zu können, dass das neue Leistungsschutzrecht den Verlagen nicht helfen wird, einen Status Quo Ante Internet wiederherzustellen und erst recht nicht der Notwendigkeit, sich einer veränderten Realität gegenüber produktiv zu stellen.

Kann man sich überhaupt als privater oder öffentlicher Internet-Publizist im Paragraphendschungel zurechtfinden, wenn schon Fachanwälte sich mit diesem Rechtsgebiet schwertun und man sich einen solchen ohne konkreten Anlass weder leisten kann noch will? Doch es geht, wenn auch nicht ohne nachhaltig kontinuierliche Weiterbildung. Die muss jedoch nicht mit einem großen Aufwand an Zeit und Kosten verbunden sein, denn es gibt ausgezeichnete Hilfen wie beispielsweise das frei zugängliche Portal irights.info, das mit lebendigen, vielfältigen Beiträgen zu den jeweils aktuellen Fragen sich eben nicht primär an Juristen wendet, wie der Untertitel des Portals zeigt: "Urheberrecht und kreatives Schaffen in der digitalen Welt". Hier findet man eine informative und interessante Quelle, die den eigenen negativen Emotionen, die in der allgemeinen Rechtsunsicherheit ihren Ursprung haben, beikommen können. Ich muss schon sagen, das Portal hat mich begeistert.

Nun haben es es solche, de facto gemeinnützige Portale schwer, sich zu finanzieren. Wie Heise Online berichtet, ist jetzt daher im Rahmen einer "Professionalisierungsstrategie" das Schwesterportal iRights.lab gegründet worden, das mit eigenen Geschäftsmodellen und fokussierteren Themenlaboratorien, die mit dem Portal irights.info begonnene Wertschöpfung erweitern und vertiefen will. (wof)


Autor:
wof