Kleinstsatelliten: Zukunftstrend

Leistungsfähige vernetzte Kleinstsatelliten sind Trend für die Zukunft. Informatiker Professor Klaus Schilling von der Universität Würzburg  wurde jüngst mit dem mit 2,5 Millionen Euro dotierten Preis  "ERC Advanced Grant" ausgezeichnet. (ERC = European Research Council,  Europäischer Forschungsrat). Er erhielt ihn für seine Studien über Technologien für das Zusammenwirken vernetzter Picosatelliten. Auf dem Gebiet der Satellitentechnik bahnt sich nämlich längerfristig eine Umwälzung an: weg von den herkömmlichen großen Satelliten hin zu vernetzten Systemen, die aus mehreren koordinierten Picosatelliten bestehen.

Bereits seit 2005 hat das Team der  Universität Würzburg zwei experimentelle Satelliten (kurz: UWE) in eine Umlaufbahn  gebracht, bei einem Gewicht von nur einem Kilogramm und der  Größe etwa einer Milchtüte. Eine dritter UWE-Satellit wird voraussichtlich Anfang 2013 gestartet, und das Team arbeitet derzeit an UWE Nummer vier.

Jeder Picosatellit für sich hat nur eine sehr begrenzte Kapazität. Aber wenn mehrere dieser Satelliten gemeinsam im Netzverbund arbeiten wird eine bemerkenswert hohe Leistung erreicht. Die Technologie ermöglicht zum Beispiel die Beobachtung bestimmter Oberflächenareale der Erde aus verschiedenen Blickrichtungen und daraus die Erstellung dreidimensionaler Bilder. Kostengünstige, weltumspannende Telekommunikationsnetzwerke sind ein weiteres Ziel der vernetzten Picosatelliten, die in der Zukunft zu erwarten sind.

In den nächsten fünf Jahren wollen die Würzburger Forscher den Weg für solche Anwendungen ebnen. Dazu soll erstmals auf der Welt eine vernetzte „Miniaturflotte“ von vier solcher Picosatelliten realisiert werden. Dies erfordert zur Zeit aber noch weitere Entwicklungen in Bezug auf die  Steuerungs-  und Kommunikationstechnik. (bol)


Vernetzte Picosatelliten - Bildquelle: Informatics Institute, University of Würzburg

Autor:
bol