Am 19. und 20. Juni lädt die Deutsche Welle Medienschaffende aus aller Welt zur 16. Auflage des Global Media Forum ein. Das Event findet hybrid online und in Bonn statt. Unter dem Motto „Overcoming Divisions“ soll die Rolle der Medien vor dem Hintergrund einer fragmentierten Welt beleuchtet und eine Vision für die Zukunft erarbeitet werden. Dabei kommen auch Veränderungen der Branche durch die Digitalisierung und aktuelle Technologien wie KI zur Sprache.
KI-Lösung für Regionalsender
So stellt unter anderem STUDIO 47 seine TV-Nachrichtenproduktion mit KI-Unterstützung in einer Live-Demo vor. Seit etwa einem halben Jahr hat der Regionalsender dazu seine gemeinsam mit dem Entwicklerteam von feine apps entwickelte KI-Lösung BotCast erfolgreich im Einsatz.
Der Funktionsumfang des cloud-basierten Systems soll sich laut STUDIO 47 an den Anforderungen von lokalen und regionalen TV- und Online-Medien bei der Newscast-Produktion orientieren und lässt sich an jedem Redaktionsarbeitsplatz nutzen. Dabei übernimmt „Kollege KI“ die komplette News-Produktion mit Textgenerierung, Sprachsynthese, Video Editing und Distribution.
So unterstützt das System mit Eingabemasken, Templates oder KI-gestützter Formulierungshilfe. Die Nachvertonung erfolgt mit lebensechten und variablen Sprecherstimmen einer Text-to-Speech-API. Der Bildschnitt, Das Einbinden von Titeln und Bauchbinden sowie die Synchronisation mit Voice Over wird auf Grundlage frei wählbarer Templates erstellt. Und schließlich sollen innerhalb weniger Minuten broadcastfähige Videodateien für die Sendeabwicklung oder das Ausspielen an Online-Kanäle entstehen.
Faktencheck von digitalen Bildern und Videos
Auch das Analysieren und Prüfen von digitalen Bildern und Videos spielt in Zeiten von Fake News eine immer größere Rolle. Hierzu wird das Verifizierungs-Plug-in InVID-WeVerify-vera.ai vorgestellt, eine Browsererweiterung, die aus von der EU kofinanzierten Forschungsprojekten hervorgegangen ist.
Mit den zur Verfügung gestellten Tools soll es möglich sein, schnell Kontextinformationen zu Facebook- und YouTube-Videos zu erhalten, eine umgekehrte Bildsuche über die Suchmaschinen Google, Baidu oder Yandex durchzuführen, Videos von verschiedenen Plattformen (Facebook, Instagram, YouTube, Twitter, Daily Motion) in Keyframes zu zerlegen, Keyframes und Bilder durch eine Vergrößerungslupe zu verbessern und zu untersuchen, Twitter durch Zeitintervalle und viele andere Filter effizienter abzufragen, Video- und Bildmetadaten zu lesen, die Urheberrechte von Videos zu überprüfen und forensische Filter auf Standbilder anzuwenden.
Das Plug-in kann kostenlos aus dem Chrome-Store für den Google Chrome-Browser heruntergeladen werden. Die Lösung eignet sich jedoch nicht für Mobiltelefone.
-AB
Bild: Joseph Mucira, Pixabay