Geruchsfernsehen

Der Geruchsfilm wurde schon des Öfteren propagiert und in einigen Fällen auch realisiert. Feine Düsen vor dem Betrachter sorgten dafür, dass ihm bestimmte mit dem Filmbild halbwegs synchrone Düfte gesprüht wurden. Das Problem war, dass man die Düfte nicht so schnell weg bekam und sie sich mit nachfolgenden vermischten. Ob und wie dieses Problem beim nun vorgestellten Geruchsfernsehen gelöst ist weiß ich nicht, aber die Physical Organisation in den USA berichtete auf ihrer Internet-Seite über einen solchen duftenden Bildschirm, der auf IEEE Virtual Reality Conference im amerikanischen Orlando Ende März vorgestellt wurde. Entwickelt wurde er von Forschern an der Tokyo University of Agriculture and Technology (TUAT). Und zwar scheinen die Gerüche direkt von der Stelle zu kommen, an der zum Beispiel das Bild eines Lebensmittels gezeigt wird. Ein Pfirsich oder eine dampfende Tasse Kaffee zum Beispiel bieten so die Illusionen, als ob die jeweiligen Gerüche direkt von den Bildern auf den Betrachter kommen. Das so genannte olfaktorische Display bietet sogar die Möglichkeit, dass die Position des Geruchs zu einer beliebigen Position auf dem Bild verschoben werden kann. D.h., der Betrachter kann sogar an verschiedenen Stellen auf dem Bildschirm schnuppern und erlebt realistische Veränderungen der Gesuchsintensität. Die mitgelieferte Erklärung, wie die Technik funktioniert, basiert auf dem Verdampfen von Gel-Pellets über vier Luftströme die an jeder Ecke des Bildschirms über Ventilatoren eingeblasen werden und hinsichtlich Stärke und Richtung variieren können.  

Der Entwickler meinte, dass der nächste Schritt in der Forschung eingebaute Patronen sein sollen, in denen die Gerüche leichter geändert werden können. Als Einsatz für solche Duft-Bildschirme sieht man den Lebensmittelhandel, wo diese Düfte die Kunden anlocken bzw. zum vermehrten Kauf von entsprechend duftenden Lebensmitteln angeregt werden sollen. (bol)


Quelle: www.phys.org
Autor:
bol