Thomas Wildenburg
Thomas Wildenburg studierte an der Hochschule Düsseldorf zunächst Medientechnik (B.Eng) mit Schwerpunkt auf Audio-/Videotechnik, um sich im Anschluss im Studium der Medieninformatik (M. Sc.) zunehmend auf Mediennetzwerke, Steuerung von Systemen und Signalübertragung zu spezialisieren.
Den Einstieg in die Broadcasttechnik machte er gleich zu Beginn seiner Studienzeit beim Westdeutschen Rundfunk im Funkhaus Düsseldorf. In den insgesamt fünf Jahren freier Mitarbeit, arbeitete er dort vor allem in der Studiotechnik für die Nachrichtenproduktion.
Wegweisend für seine heutige Tätigkeit war seine Masterthesis bei der Qvest GmbH in Köln, in der er eine Analyse der verschiedenen Steuerungsmöglichkeiten von Geräten in 2110-Mediennetzwerken durchführte. Optimale Rahmenbedingungen lieferte die zeitgleich stattfindende Planung des Sport- und Newscenter in Bern auf einer Full-IP Infrastruktur, welches als eines der ersten großen Referenzprojekte basierend auf dieser Technologie in Europa gilt.
2017 stieg er nahtlos in der Rolle als Solution Architect / Project Engineer bei der Qvest GmbH in Köln ein und ist seitdem Teil des IP-Infrastruktur Teams. Dabei übernimmt er neben diversen Consulting-Tätigkeiten für Kunden wie Danish Radio, ch medien, Radio France, TF1 oder TV2, vor allem die Feinplanung, Inbetriebnahme und Abnahme von 2110 Komponenten in Großprojekten.
Beispiele sind der Nachrichtensender Bloomberg Asharq in Dubai, der Neubau des Axel Springer Campus mit WELT/N24 in Berlin, der entstehende Sender Asharq in Riad und nicht zuletzt das Content-Management-Center-Projekt des Österreichischen Rundfunks (ORF CMC), für das seit Beginn 2021 der Neubau der Sendeabwicklungs- und Hauptschaltraum-Umgebung im Sendezentrum in Wien stattfindet.
Dieses gibt aufgrund seiner besonderen Architektur mit mehreren Controller-Systemen und Netzwerksegmenten, den Anlass für seinen Vortrag zum Thema „Durchgehende ST2110‐Flows über Systemgrenzen“.
Kurzfassung des Vortrags No. 21
"Im Zuge der IP-basierten Reinvestition der Produktions-Infrastruktur beim ORF werden derzeit die Sendeabwicklung und der Hauptschaltraum erneuert. Weitere Bereiche sind bereits gestartet. Um eine größere Unabhängigkeit der einzelnen Bereiche zu erreichen hat sich der ORF entschieden, jeweils separate SDN-Controller und Broadcast-Controller vorzusehen.
Die Herausforderung dabei ist, trotz der Trennung der Steuersysteme Signale ohne Umsetzung und mit einem durchgehenden Workflow zwischen den Bereichen schalten zu können. Hierfür wurde sowohl auf der Ebene des SDN-Controllers als auch des Broadcast-Controllers Schnittstellen geschaffen, um die Signalparameter und -beschreibung zwischen den Systemen zu übergeben
Der Vortrag gibt einen kurzen Überblick über das gesamte Projekt, seine Einbettung in die IP-Strategie des ORF und die eingesetzten Komponenten. Der Hauptteil widmet sich dann der unter dem Begriff „Federation“ zusammengefassten Kopplung der Systeme. "