ARTE setzt erste Zeichen im Metaversum

Timothée Joly im Metaverse

Nicht nur in der Welt des Sports, auch im Kulturbereich experimentieren TV-Sender aktuell mit den neuen Möglichkeiten des Metaversums: Im Vorfeld des europäischen Starts von „Horizon Worlds“, der neuen virtuellen Social-Media-Welt von Meta, hat ARTE France Anfang Februar ein erstes VR-Konzert mit dem Künstler Timothée Joly veranstaltet.
Wie der Sender mitteilte, habe man den Umstand, dass die neue Plattform von Meta noch nicht in Europa für die Öffentlichkeit zugänglich ist, dazu genutzt, deren technische und kreative Möglichkeiten zu erproben, bevor man sich dazu entschließe, weitere Kulturangebote in Meta zu planen. Dies bestätigte Gilles Freissinier, Leiter Digitale Entwicklung bei ARTE France. Das virtuelle Erlebnis wurde in Zusammenarbeit mit dem Studio Atlas V entwickelt, das einen exklusiven Zugang zur Plattform erhalten hatte.

ARTE als Kultur-Pionier in der virtuellen Social-Media-Welt


Das Konzert - mit Videoclip und Making of - macht ARTE zum ersten europäischen Sender, der ein Kultur-Event in dieser fiktiven Welt inszeniert. ARTE setze damit seine Innovationsstrategie fort und sei eines der ersten europäischen Medienunternehmen, das mit dem Gedanken spiele, ein Kulturangebot speziell für eine dieser virtuellen Welten zu konzipieren, so Freissinier weiter.
Das Virtual-Reality-Headset und die Controller übertragen die Bewegungen des Musikers Timothée Joly live auf sein 3D-Double (Bild). Mit der gleichen Ausrüstung und Musik in den Ohren „beamt“ man sich mit seinem eigenen Avatar in den virtuellen Raum. Dort kann man sich dann zwischen den Tischen bis zur Bühne bewegen, applaudieren, den Daumen heben und Konfetti als Zeichen der Zufriedenheit werfen oder mit anderen Zuschauern in Kontakt treten. Wie bei einem realen Konzert kann ein Moderator aber auch respektlose Avatare rauswerfen.
Nach dieser erfolgreichen Vorpremiere denkt ARTE nun über die Schaffung eines eigenen „Universums“ innerhalb der virtuellen Welten nach, um Nutzer:innen „verschiedene Programmtypen (Konzerte, Fiktion, Dokumentationen usw.) anzubieten, deren Format genau für diese Räume ausgelegt ist“, erläuterte Stéphane Nauroy, der innovative digitale Projekte für den Sender leitet. Diese ARTE-Räume würden „neue Ausdrucksformen für Kreative, für zukünftige Inhalte und Live-Erlebnisse“ schaffen.
Das Konzert mit Timothée Joly sollte nicht der erste Ausflug von ARTE France in die virtuelle Welt sein: Ende Februar brachte man in der Reihe TRACKS unter dem Titel „Desired Reality“ ein zu „100 Prozent virtuelles“ Interview mit LaTurbo Avedon, einer Avatar-Kunstfigur, die seit über zehn Jahren in der digitalen Welt zuhause ist.

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