Oskar-Messter-Medaille

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Bestimmungen für die Verleihung der Oskar-Messter-Medaille

Oskar Messter, geb. 21. November 1866, gest. 7. Dezember 1943, war als bedeutender Kinotechniker Mitbegründer der deutschen Kino- und Filmindustrie.

Aus Anlass des 60. Geburtstages von Oskar Messter hat die Deutsche Kinotechnische Gesellschaft (DKG) e.V. in Berlin am 21. November 1926 die Oskar-Messter-Gedenkmünze gestiftet und 1927 erstmalig - an den Namensgeber - verliehen.

Die Fernseh- und Kinotechnische Gesellschaft (FKTG) e.V. - als Nachfolgegesellschaft der DKG - hat diese Stiftung übernommen und die Satzung für die Verleihung der Oskar-Messter-Medaille an den veränderten Status angepaßt:

1. Die Oskar-Messter-Medaille kann an Wissenschaftler und Techniker verliehen werden, welche sich um die Förderung der Kinotechnik hervorragende, allgemein anerkannte Verdienste erworben haben.

2. Vorschläge für die Verleihung der Oskar-Messter-Medaille können nur von Ehrenmitgliedern und Mitgliedern gemacht werden, die einmal im Vorstand der Deutschen Kinotechnischen Gesellschaft für Film und Fernsehen (DKG), der Fernseh-Technischen Gesellschaft (FTG) oder der FKTG tätig waren.

3. Die Beschlußfassung über die Verleihung der Oskar-Messter-Medaille erfolgt in einer Vorstandssitzung der FKTG in geheimer Abstimmung. Einstimmigkeit ist erforderlich.

4. Die Oskar-Messter-Medaille wird dem Geehrten mit einer Urkunde, in der die Verdienste aufgeführt sind, während einer Jahrestagung
der FKTG durch ein Vorstandsmitglied der FKTG überreicht.

5. Die Oskar-Messter-Medaille soll jeweils nur einer Person verliehen werden. Die gleichzeitige Verleihung an mehrere Personen ist jedoch zulässig, wenn ein Verdienst geehrt werden soll, an dem mehrere Personen im gleichen Maße beteiligt sind.


Zur Person von Oskar Messter

Oskar Messter ging im Geschäft seines Vaters, der optische und mechanische Geräte herstellte, in die Lehre. Seine Entwicklung wurde 1893 geprägt durch die Bekanntschaft mit den lebenden Bildern des Schnellsehers von Ottomar Anschütz. Hier begann „Sein Weg mit dem Film`, wie er seine eigene Lebensbeschreibung nannte. 1896 baute er seinen ersten Filmprojektor „Kinetograph`, verkaufte seine erste Filmkamera und stellte eine Amateurkamera her, die beide mit Malteserkreuzschaltung - eine seiner wesentlichen Erfindungen - und beide auch als Projektor verwendbar waren. Viele Verbesserungen an Aufnahmekameras und Projektoren folgten.

Da es damals noch keinen deutschen Film gab - die ersten in Deutschland vorgeführten Filme stammten von Edison oder Lumière - begann Messter selbst Filme herzustellen und errichtete sein eigenes Filmatelier, da das Tageslicht oft nicht ausreichte. Messter drehte auch die ersten Wochenschauen, die die aktuellen Ereignisse zeigten.

Seine Filme gehörten zu den ersten deutschen, die auch im Ausland gespielt wurden. Selbst für die notwendigen Filmentwicklungs- und Filmkopier-Laboratorien erfand Messter eine Reihe von Einrichtungen, Geräten und Maschinen, die das Entwickeln und Kopieren von längeren Filmen überhaupt erst ermöglichten. Um die optische Aussage des Film zu unterstützen, bediente er sich zunächst der Musikbegleitung, bis er 1903 begann, den Filmprojektor mit dem damaligen Grammophon zu einem Bild-Ton-Gerät zu verbinden, bei dem das Bild und der Ton bereits auf elektrischem Wege synchronisiert wurden. Diese „Biophone` zeigten ihre Tonbilder in der Zeit kurz vor und noch während des ersten Weltkrieges in den Filmtheatern der ganzen Welt. Den Vorführungen waren durch das Fehlen elektroakustischer Wandler und Verstärker natürlich Grenzen durch die größer werdenden Filmtheater gesetzt.

Um von Flugzeugen aus Reihenbilder aufzunehmen, entwickelte Messter während des Krieges kinematographische Spezialkameras, die er später für kartographische Vermessungen verbesserte. Messter betrachtete den Film nicht nur als Unterhaltungsmedium. Er wollte ihn auch für wissenschaftliche Zwecke eingesetzt wissen und entwickelte Zeitlupenkameras und Vorrichtungen für mikroskopische Aufnahmen. Ebenso wollte er dem Film Farbe geben - nach dem additiven Verfahren über drei Filme mit Farbauszügen -, machte eine Reihe von Erfindungen für den plastischen Film und arbeitete an Trickfilmproblemen.

Das Lebenswerk Oskar Messters war der Film.


Die Oskar-Messter-Medaille wurde verliehen an:

2020 Burbulla, Horst
2018 Ruppel, Wolfgang, Prof.
2016 Maßmann, Volker
2014 Steurer, Johannes
2012 Lukk, Howard
2006 Kraus, Franz, Prof.
2004 Zoller, Hans-Peter
2002 Zwaneveld, Eddy H. †
2000 Bevier, Günther
1998 Rotthaler, Max
1994 Frielinghaus, Karl-Otto,  Prof. Dr.-Ing. 
1992 Kieß, Günter, Ing. (grad.)
1986 Geyer, Christoph, Dipl.-Ing.
1986 Webers, Johannes, Ing. (grad.) †
1980 Schulze, Otto, Ober-Ing. †
1978 Wohlrab, Hans-Christoph,  Dr.-phil. †
1977 Jotzoff, Angelo , Dr.-Ing. †
1975 Tümmel, Herbert, Dipl.-Ing. †
1967 Richter, Robert, Dr.-Ing. †
1966 Mayer, Leo †
1963 Warncke, Hans †
1962 Friess, Hans †
1961 Narath Albert, Prof. Dr. †
1961 Lichte, Hugo †
1953 Arnold, August, Dr.-Ing.E.h. †
1942 Willmanns, Gustav, Dr. †
1941 Froelich, Carl †
1937 Ernemann, Alexander,   Dr.phil.h.c. †
1936 Liesegang, Friedrich Paul †
1934 Massolle, Joseph, Dr.-Ing.E.h. †
1934 Engl, Jo, Dr. †
1934 Vogt, Hans, Dr.rer.nat.h.c. †
1932 Goldberg, Emanuel, Prof. Dr. †
1931 Mechau, Emil †
1930 Geyer, Karl †
1929 Forch, Carl, Prof. Dr. †
1927 Messter, Oskar †