Editorial

Reinhard E. Wagner: „Sparen, sparen und nochmals sparen“, so lautet zurzeit die Devise bei den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten. Gleichzeitig werden Abermillionen für Übertragungsrechte, populäre Moderatoren und sinnlose Programme – und hier meine ich nicht nur das Rundfunkangebot, sondern auch Software-Lösungen in den Bereichen Office, Produktion, Automation usw. – ausgegeben. Ich könnte es als eine „verrückte“ Realität bezeichnen, wäre da nicht der Wermutstropfen, dass davon Menschen betroffen sind, die um ihre Arbeitsplätze bangen. Auf der einen Seite spricht man von mehr Nähe zum Zuschauer, Trimedialität, Wiederverwertung von Content und Effektivität in der Produktion sowie bei der Contribution, auf der anderen Seite wird aber zunehmend mehr Last auf die verbliebenen Mitarbeiter abgewälzt. Sollte man da nicht eher an den AT-Verträgen in den oberen Etagen feilen sowie Effektivitäts- und Leistungskontrollen in den Redaktionen – und ich spreche hier von den oberen Vergütungsgruppen – durchführen? Nach meinem Wissensstand besteht dort Handlungsbedarf und Einsparpotenzial. Das würde zwar nicht die zu erwartenden Milliardendefizite gänzlich ausgleichen, aber sicherlich für alle Beteiligten ertragbarer werden und die KEF-Verhandlungen unterstützen.

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