Die Qualität der Filmbilder im digitalen Transfer

Rolf Coulanges

 

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Kurzfassung des Vortrags No. 38


"Die Qualität der Filmbilder im digitalen Transfer Erfahrungen mit dem neuen Scan-Verfahren APD (Academy Printing Density) & ADX (Academy Density Exchange) der Academy of Motion Picture Arts and Sciences bei der Restaurierung eines schwarz-weißen Dokumentarfilms. Unsere Filme werden heutzutage im Kino digital präsentiert, und das gilt auch für die vielen Produktionen, die wir ursprünglich auf Filmmaterial gedreht haben. Sie müssen für die Projektion digitalisiert werden, und es bedarf besonderer Sorgfalt, die spezifischen Qualitäten des Filmmaterials im digitalen Transfer zu übertragen und zu erhalten. Denn das Filmmaterial, insbesondere die seit den 80iger Jahren weiterentwickelten Negative, verkörpert die Erfahrung von über 50 Jahren Erfahrung in der Gestaltung der Farben und der differenzierten Wiedergabe von Lichtabstufungen.

Auch wenn diese Erfahrung im Übergang zur digitalen Kinematografie physikalisch nicht als Wert erhalten werden konnte, ist sie in bestimmten Filmnegativen - insbesondere in Grenzbereichen - der digitalen Kinematographie auch heute noch überlegen. Hierzu zähle ich neben der Farbgestaltung, welche einige Filmemulsionen ermöglichten, ihr besonderes Verhalten in den obersten Lichtern und, oft weniger beachtet, in den tiefsten Schatten. Der „Durchhang“ im untersten Teil der Gammakurve des Filmmaterials bot den Kameraleuten wichtige Gestaltungsmöglichkeiten für die Stimmungen der Nacht und den visuellen Eindruck von den Grenzen des Sehens in der Dunkelheit. Um diese Qualitäten des Filmbildes zu erhalten, hat die Academy im Rahmen von ACES ein neues Verfahren entwickelt, das ganz wesentlich zu deren Erhaltung beitragen kann.

Anlässlich der Digitalisierung eines vor 35 Jahren gedrehten Dokumentarfilms für neue Kinovorführungen wurde ich vornehmlich wegen der Schwarzweißfotografie des Films und seiner spezifischen Drehorte mit bestimmten Grenzen der Digitalisierung konfrontiert, die ich im folgenden Aufsatz in ihren Details darstellen möchte. Besonders interessant wurde diese Arbeit für mich dadurch, dass mir freundlicherweise ein im Rahmen des ACES-Projektes von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences entwickeltes Verfahren zur Lösung bestimmter Probleme beim Scannen zur Verfügung gestellt wurde und ich deshalb die hier dargelegten Erfahrungen im Umgang mit den bestehenden und den neuen Möglichkeiten bei der digitalen Übertragung von Filmmaterial machen konnte. Um die feinen, aber entscheidenden Unterschiede in den Ergebnissen des Digitalisats deutlich sichtbar werden zu lassen, habe ich beide Scans des gleichen Films - sowohl mit dem neuen APD-Verfahren wie mit den klassischen Cineon-Parametern - nebeneinandergestellt und den einzelnen Screenshots die zugehörigen Oszillogramme des Waveform-Monitors beigefügt, durch welche die Unterschiede technisch sichtbar dokumentiert werden. "