Das waren die FKTG Online-Seminare 2022

Monitore und binäres System

Sieben erfolgreiche Events, die zeigen: „Online-Müdigkeit“ gibt es nicht, wenn das Thema stimmt. 


Die FKTG Fachtagung im Oktober war sicherlich das Highlight des Jahres und hat die vielen pandemiebedingten Verschiebungen mehr als wett gemacht. Doch auch das FKTG Online-Seminarangebot wurde in diesem Jahr wieder sehr gut angenommen und hat einmal mehr die Vielfalt der Themen gezeigt, die von der FKTG abgedeckt werden. 

IT im Broadcast: Standards, Protokolle und Open-Source-Software

Das Jahr 2022 begann sehr „IT-lastig“: So durften wir von Lucas Gödel (Media-Mobil GmbH) mehr über das SRT-Protokoll und seine Anwendungen erfahren, unter anderem am praktischen Beispiel der Übertragung von Landtagswahlen. Mit Ralf Herrmann (Telestream) begaben wir uns dann auf Fehlersuche in SMPTE ST 2110-Netzwerken und lernten, warum die Prinzipien der IT-Technologie, die diesen zugrunde liegen, diese erschwert. 

Arno Distel (Valens) führte in den HDBaseT-Standard und seine Anwendungsfälle ein und zeigte, wie dieser andere, IP-basierte Standards sinnvoll ergänzen kann, um eine konstant hohe Konnektivität zu erreichen. Und schließlich durften wir mit Alexander Votteler die Open-Source-Software NetBox kennenlernen, die auch im Broadcast-Bereich für die Dokumentation von Infrastruktur eingesetzt werden kann.

Barrierefreiheit dank Avataren und Experten-Roundtable Live-Produktion

Zum ersten Juni 2022 führten ARD und ZDF die "Klare Sprache"-Audiospur im Programm ein und auch bei den FKTG Websessions ging es in diesem Monat mit dem Thema barrierefreier Teilhabe weiter. Robin Ribback, Michaela Nachtrab und Luca Marra (Swiss TXT) stellten uns das europäische Forschungsprojekt «EASIER» vor, das zum Ziel hat, ein vollautomatisiertes Übersetzungs- und Kommunikations-Tool zu entwickeln, mit dessen Hilfe gehörlose und hörende Menschen in Gebärdensprache miteinander kommunizieren können. Die Übersetzungen in Gebärdensprache übernimmt dabei ein Avatar. 

Im Rahmen der Online-Seminare zeigten sich die FKTG Regionalgruppenleiter aus Thüringen, Prof.-Dr. Hans-Peter Schade und Klaus Sandig, und FKTG-Geschäftsführer Jürgen Burghardt wieder einmal als ein eingespieltes Team mit viel Erfahrung aus vorangegangenen Events, etwa beim hybriden Format des „Thüringer Mediensymposiums“ 2021.  

Und nach der FKTG Fachtagung im Oktober folgten zwei weitere Themenhighlights im Online-Seminarprogramm: Der FKTG Roundtable „Wie produzieren wir morgen?“ und das 3. Münchner KI-Symposium in Kooperation mit der HFF München gewährten Einblicke in wichtige Zukunftsthemen der Medientechnik.

Die durch die FKTG Förderfirmen Sony, Nevion und Logic unterstützte und von Dr. Erkan Arikan moderierte Expertenrunde mit Teilnehmern von ORF, SWR, BR und Pro7 nahm die sich ändernden Produktionsinfrastrukturen in den Blick, wobei der Fokus auf der Live-Pproduktion lag. Stefan Hennecke (BR), Carsten Higler (SWR), Stefan Kollinger (ORF) und Thomas Schwarz diskutierten über neue Geschäftsmodelle und ihr Potenzial im Broadcast der Zukunft und wie diese durch neue Technologien wie hybride Workflows, 5G und Cloud unterstützt werden können.

KI in der Medienproduktion

Abgerundet wurde das FKTG Online-Programm in diesem Jahr durch das Themenfeld KI und Machine Learning. das Münchner KI-Symposium erörterte die Frage, wie KI in der Medienproduktion sinnvoll eingesetzt werden kann. Dazu stellten Prof. Dr. Sylvia Rothe und ihr Team des erst seit Frühjahr dieses Jahres bestehenden Lehrstuhls für KI an der HFF aktuelle Entwicklungen in diesem Bereich vor, von neuen KI-Tools in bestehenden Bildbearbeitungs- und Schnittprogrammen oder Anwendungen für Text-to-3D oder Text-to-Video.

Darüber hinaus berichteten Juri Diels und Max Scherer von ihren Erfahrungen mit KI/Machine Learning für die Prognose der Content-Performance in der ARD Mediathek. Prof. Dr. Björn Ommer (LMU) führte in das Thema Stable Diffussion ein, ein Deep-Learning-Modell das Nutzern ermöglicht, anhand von Textinformationen Bilder zu gestalten, sodass der Computer zum persönlichen Gestalter wird.

Die KI-Plattform DeepVA mit ihren Anwendungsmöglichkeiten im Bereich der Medienproduktion stellte Christian Hirth (The Chainless) vor. Und um das schwierige Thema Deep Fakes und Persönlichkeitsrechte ging es im Vortrag von Robert Kaiser (BR). 

Die Themen IP/IT-Infrastruktur und KI für die Medienproduktion werden uns auch 2023 mit Sicherheit weiter begleiten, unter anderem im Rahmen der Hamburg Open am 18. und 19. Januar: Die FKTG unterstützt das Vortragsprogramm durch Beiträge zu den Themen KI, 5G und DVB-I.

AB
Bild: Gerd Altmann, Pixabay


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